Montag, 1. April 2013

TIPPS FÜR EINSTEIGER - Thema Schutzfilter

Warum man kein Schutzfilter vor dem Objektiv verwenden sollte!

Das Thema ist bereits uralt. Immer wieder werden speziell Hobbyfotografen UV-Filter als mechanischer Schutz für deren Objektive empfohlen. Leider ist es in der Praxis aber so, dass ein solches "Schutzfilter" eher Nachteile als Vorteile hat.

Zum ersten bedeutet jedes Filter einen Eingriff in die optische Rechnung des Objektivs, d.h. dass das Filter nicht in die Berechnung der optischen Eigenschaften des Objektivs durch den Hersteller berücksichtigt wurde und deshalb grundsätzlich die Qualität des Objektivs verschlechtern muss. Deshalb sollte man auf ein UV-Filter grundsätzlich verzichten, außer man fotografiert in Umgebungen, wo z.B. Sand oder Salzwasser die Vergütung des Objektivs gefährden könnte.

Durch den Einsatz eines Filters wird jedes Objektiv auch streulichtempfindlicher, d.h. dass es eher zu unschönen Blendenflecken bzw. Kontrastverlust kommen kann, im Speziellen bei Gegenlichtaufnahmen.

Der mechanische Schutz kann durch eine passende Streulichtblende (im Volksmund auch Sonnenblende genannt) weit besser realisiert werden als durch ein Filter. Die Streulichtblende hat wesentliche Vorteile gegenüber einem Filter.

Durch die Verwendung einer Streulichtblende kommt es zu keiner Verschlechterung der Objektivgüte, sondern zu einer wesentlichen Verbesserung des Kontrasts und der Schärfeleistung, und zwar bei allen Lichtsituationen, d.h. auch bei bedecktem Himmel, aber besonders in Gegenlichtsituationen. Außerdem gibt es keinen besseren mechanischen Schutz da die Frontlinse weiter innen liegt und Regentropfen kommen auch nicht so leicht auf die Frontlinse. Auch Fingerabdrücke gelangen so gut wie nie auf die Frontlinse, sobald man eine Streulichtblende verwendet.

Der mechanische Schutz durch ein Filter funktioniert nur, solange das Filter selbst nicht beschädigt wird. Wenn ein Filter einmal bricht, kann man es natürlich recht kostengünstig ersetzen und hat so seine teure Optik geschützt. Zumindest wird dahingehend beim Verkauf argumentiert.

Nur leider funktioniert das in der Praxis nicht ganz so gut. Bricht nämlich das Filter, finden möglicherweise kleine Glassplitter zwischen Filter und Frontlinse des Objektivs und das führt dann unweigerlich dazu, dass Sie sich wunderschöne Ringe in Ihre Frontlinse schleifen, sobald Sie versuchen, das gebrochene Filter abzuschrauben.

Fazit: 
Um Ihre Objektive zu schützen und gleichzeitig die beste Bildqualität zu erreichen, kaufen Sie sich eine passende Streulichtblende, sofern diese nicht bereits im Lieferumfang des Objektivs enthalten ist. Das Geld für "Schutzfilter" können Sie ruhig sparen und lieber in sinnvolleres Equipment investieren. Ausnahmen sind wie gesagt Aufnahmen im Regen, am Strand, auf dem Meer oder in schmutzigen Umgebungen.

Gut Licht und allezeit volle Akkus wünscht

Karl Grabherr - www.karlgrabherr.at